In den Grand Canyon Nationalpark


Gen Norden

34. Tag, Samstag 5. April

Another Roadtrip 

Eigentlich müssen wir ja nach Las Vegas. Wir könnten ab Flagstaff einfach der Route 66 folgen, machen aber in den verbleibenden Tagen lieber noch einen kleinen Abstecher in das vor Nationalparks wimmelnde Utah. Zunächst einmal geht es durch den Winter.

In Flagstaff wird es kalt, richtig kalt. Kein Wunder, es liegt ja auch auf fast 7000 Fuß (2133 Meter).

Vorbei an Aubineau Peak und Rees Peak:

Immer weiter…

Durch die Prairie Desert:

Unterwegs treffen wir noch ein Esslinger Pärchen, das sich gerade auf dem Weg nach Alaska befindet.

Im Grand Canyon National Park angekommen: Wir fühlen uns wie Statisten in einem Reiseführer…

Cameron

In Camron am Tradingpost von 1911, an dem die Navajo Nation ein Hotel und ein Restaurant betreibt,  suchen wir uns einen Stellplatz. Der Little Colorado hat sich hier einen Little Grand Canyon gegraben, der in der Abendsonne rot schimmert.



Blick zum Navajo Mountain

Unser Tag klingt im Navajo-Dining Room aus. Neben Ausflüglern dinieren hier auch viele Natives.

Nighty night…

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Von Phoenix ins Verde Valley


Durch die Black Hills

33. Tag, Freitag 4. April 

Grünes Phoenix: bye bye!

Saguaros ohne Ende … sogar freilebend!

Black Hills

Diese Bergkette zieht sich durch die Mitte Arizonas entlang der Interstate 17, die uns von Phoenix in Richtung Flagstaff führt.

Pause: am Sunset Point mit „Scenic Overlook“

„Sunset“ passt gerade nicht – eher „Sun under dark sky“…

Konrad will Vögel fotografieren und das kommt raus:

Weiter geht’s: mitten durch die Black Hills, wie faszinierend!

Weder Flagstaff noch Sedona interessieren uns jetzt noch, sondern nur noch das umwerfende Verde Valley.

Rancho Verde

Am Ziel angekommen, jetzt nur noch einen kleinen Abendspaziergang durch Camp Verde.

Nighty night!

 

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Typisch Arizona

Schon immer ein besonderes Land …

32. Tag, Donnerstag 3. April

Was soll das auf dem Berg? Keine Ahnung, ob meine Interpretation stimmt 🤷‍♀️…

Typisch Western

Wie bekannt war mir Tucson Arizona einst, als ich die alten Wildwest-Filme noch liebte…

Kein Wunder, denn westlich der Stadt liegt Old Tucson, das damals extra für diese Filme nachgebaut wurde. Es entstand 1939 für den Film „Arizona“. Die Gebäude zeigen den Ort um 1860. Eine Vielzahl an Western – wie Rio Bravo oder Winchester 73 – wurden hier gedreht und auch die Serie „High Chaparral“, die ich als Jugendliche gerne am frühen Sonntagabend sah, wenn Bonanza mal nicht kam.


1995 verbrannte das Studio mit unersetzbaren Utensilien. 1997 wurde eine Rekonstruktion der Stadt neu eröffnet.

Hier geht’s ab. Die Zuschauer: innen sind mitten im Film mit passender Filmmusik. Das Ende ist bitter: zwei Männer werden erschossen. Der Sheriff ist ratlos!

Die Gegend wurde damals geschickt gewählt. Die Berge, die Sonora-Wüste und die Saguaros bilden eine unverwechselbare, natürlich Kulisse. Kein Wunder, dass der Nationalpark nicht weit weg ist: unsere zweite Station des Tages.

Typisch Kakteen 🌵, besonders Saguaros

Sie sind in diesem Staat so weit verbreitet, dass sie sogar auf die Nummernschilder der Fahrzeuge gemalt sind. Gleich hinter Old Tucson befindet sich ein kleiner, aber lebendiger Teil der Sonora-Wüste, der als Saguaro Nationalpark unter besonderem Schutz steht. Bereits der Weg dorthin ist einzigartig.

Soguaros wachsen anfangs sehr langsam. Es kann 70 Jahre dauern, bis sie ihre ersten Arme bilden. Sie können 150 Jahren alt und ungefähr 15 Meter hoch werden.

Es lassen sich Spuren von Menschen der Hohokam Kultur im Park finden, aus einer Zeit zwischen 450 und 1450 n.Chr. Seit 1994 existiert dieser Nationalpark.

Typisch: Leben in der Wüste

Die Casa Grande Ruinen: Südlich von Phoenix befinden sich Überreste einer etwa 1200 n. Chr. entstandenen Siedlung des Volkes der Hohokam. Dazu gehörte auch das Casa Grande, welches schätzungsweise 1350 fertig gestellt. Es war mit Abstand das größte Gebäude und erfüllte kulturelle oder auch soziale Zwecke. Viel ist darüber allerdings nicht bekannt. Sie sind aber schon beeindruckend, diese Ruinen aus einer betonähnlichen Mischung aus Sand, Tonerde und Kalkstein!

Typisch: Bewässerung

Wir sind hier in der Wüste. Es ist erstaunlich grün hier, in der Nähe von Phoenix. Es wird sogar Getreide angebaut. Farmen und Viehhaltung sind weit verbreitet. Das wäre ohne intensive Bewässerung nicht möglich.

Nighty night

Es ist schön, so viel Abwechslungsreiches von Arizona kennengelernt zu haben. Wir übernachten in der Nähe von Phoenix, auf dem (55+) Citrus Gardens RV Park, wo viele Rentner ihr zweites oder sogar erstes Zuhause gefunden haben.

 

 

 

 

 

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Nach Tucson Arizona

Interstate 10

31. Tag, Mittwoch 2. April

Bye bye New Mexico

Der Rio Grande macht seinem Namen kurz hinter Las Cruces keine Ehre. Die Monsun-Zeit wird erst im Juni einsetzen und bis September dauern.


Der „Roadrunner“ ist durchaus im Südwesten der USA anzutreffen. Dieser Rennkuckuck am Straßenrand ist allerdings ein Kunstwerk.

Jetzt nur nicht die Nerven verlieren…

Es ist schon ein etwas seltsames Gefühl, wenn einem bei 60 mph ein Truck auf der selben Spur entgegen kommt – noch mal Glück gehabt er fährt rückwärts.

Die Lichter blinken, alle Fahrzeuge werden kontrolliert. (Der Bär wird durchgewunken.) Die Interstate 10 verläuft nahe an der mexikanischen Grenze entlang, in ungefähr 50 bis 100 Kilometern Entfernung.

Hier müssen die Autofahrer mit Sandstürmen rechnen. In der Ferne wird an vielen Stellen Sand durch die Luft gewirbelt.

Für den Ernstfall ist die Beschilderung wie eine Gebrauchsanweisung aneinander gereiht.

Oh, da sehen alle ein, dass die Interstate kurz verlassen werden muss.


Continental Divide: Ab hier fließt das Wasser in den Pazifik und nicht mehr in den Atlantik.

Spielerei am (Weges)Rande:

Nicht nur Sand…

…New Mexico lässt uns auch vor der Grenze noch einmal staunen!

Arizona…

… the Beautiful:

Der gefühlt 187. Zug:

Der Bär hat sich was eingefangen:

Pima Air&Space Museum

Einer der weltweit größten Flugzeugparkplätze -wie z.B. auch der in Teruel, Spanien – liegt in Tucson und wird von der amerikanischen Luftwaffe betrieben. Derzeit sind dort über 4000 militärische Flugzeuge vorübergehend oder auch endgültig zum Ausschlachten oder Abwracken abgestellt. Die geringe Luftfeuchtigkeit und der von Natur aus harte Boden bieten dafür beste Voraussetzungen.

Gleich daneben liegt das Pimal Air&Space Museum mit knapp 400 ausgestellten Flugzeugen. Unter den Ausstellungsflugzeugen ragt eine der drei Boeing 707, die in der Präsidentschaftszeit von Kennedy und Johnson im Dienst standen und deren Farbgebung wesentlich von den Kennedys festgelegt wurde, heraus. Daneben steht auch ein Exemplar der Vorgängerversion auf Basis einer Douglas DC-6. Streng genommen ist die Air Force One kein bestimmtes Flugzeug, sondern jeder Flieger der Air Force, der gerade den Präsidenten befördert, wird zur Air Force Number One.


Es werden viele Militärflugzeuge wie ein F-104 Starfighter, eine SR 71 Blackbird oder ein B-52 Bomber gezeigt. Die B-17 Flying Fortress, von der über 12 000 Stück gebaut wurden, war der wichtigste Bomber in WW II und verfügt über eine eigene Halle.

Neben einem Rosinenbomber, dem Arbeitstier der Berliner Luftbrücke der Douglas C-47 Skytrain (zivil als DC-3 bekannt) ist eine Super Constellation mit dem charakteristischen Seitenleitwerk zu sehen.


Eine 747 von General Electric wurde als Testplatform für neue Triebwerke verwendet. Das Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie (SOFIA), ebenfalls auf 747 Basis, war ein fliegendes Teleskop, das die NASA gemeinsam mit der DLR 8 Jahre lang betrieben hat.


Neueren Datums ist ein Prototyp und Testmuster der Boeing 787 Dreamliner in den Farben der All Nippon Airlines ANA.

Tucson

 Street Art:

Wir übernachten auf dem Sentinel RV Park im Stadtteil Menlo Park – ja den gibt es auch hier. Hier kann gegen kleines Geld eine Sonnen-Versicherung abgeschlossen werden. Andererseits geht man in einer Stadt mit ca. 340 Sonnentagen auch sonst kein allzu großes Regen-Risiko ein. Yuma, AZ – ungefähr 300 km westlich von hier – hat anscheinend über 4000 Sonnenstunden pro Jahr.

 

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White Sands National Park

America the Beautiful

30. Tag, Dienstag 1. April

Early Birds

Die Wetter-App warnt vor Sturm am Mittag. Also schnell gefrühstückt, gespült, den Bär fertig gemacht und wieder ab auf die Straße, Richtung Las Cruces.

Unterwegs zieht links ein kleiner Sandsturm vorbei.


Das Vistor Center hat bei unserer Ankunft noch nicht geöffnet. Kein Problem, nur noch eine Viertelstunde bis neun Uhr!

 


America the Beautiful

Wir kaufen einen Pass, der uns zum Besuch vieler anderer Nationalparks berechtigt.

White Sands

Bereits dieser erste Nationalparks zeigt, wie gut der Namen des Passes passt:

Der Sand ist weiß wie Schnee.

Aber die Temperatur passt überhaupt nicht dazu. Das ist Gipswüste!!!

Ein Höhepunkt!

Spuren im weißen Sand…

White Sands wird seit 1933 als National Monument geführt und wurde 2019 vom Kongress zum Nationalpark erklärt. Er ist somit der zweitjüngste NP in den USA. Das Tularosa Basin war lange Teil eines Meeres. Der auskristallisiere Gips, aus dem der weiße Sand hauptsächlich besteht, bildete sich aus den Meeresablagerungen und erodiertem Material der umliegenden Berge. Der häufig vorherrschende Wind führt zur Bildung von Dünen. Die häufigste Pflanze ist die Seifen-Palmlilie. Erstaunlich, dass in dieser heißen und trockenen Umgebung eine ganze Reihe von Tieren einen Lebensraum findet: von Käfern über Eidechsen und Schlangen bis hin zu verschieden großen Säugetieren wie Mäusen, Hasen und Füchsen. Der Park wird aus Sicherheitsgründen geschlossen, wenn im nahegelegenen Raketentestgelände Versuche stattfinden.

White Sands Missile Range

Rechts des Highways liegt das Übungs- und Testgelände der US-Army für Raketen- und Drohnen-Technologien.

Durch die Berge

Es wird noch ungefähr 80 Kilometer weiter gehen heute. Die Organ Mountains kommen immer näher. Der Bär fährt keuchend über den Sattel der Bergketten.

In der Chihuahua-Wüste… 

…schon mindestens seit gestern! Die “White Sands“ sind der ungewöhnlichste Teil dieser Wüste, der größten aller nordamerikanischen Wüsten.


Las Cruces

Es ist kurz vor High Noon. Der Bär beendet die Arbeit des Tages auf dem Sunny Acres RV Park. Der angekündigte Sturm lässt auf sich warten und zieht erst gegen vier Uhr auf. Der Himmel färbt sich gelblich grau, die Luft pfeift, der Bär schaukelt.  Wie gut, dass wir nicht mehr unterwegs sind!
Die freundlichen Nachbarn kommen vorbei und schenken uns ihre Lebensmittelreste, weil sie abreisen. Sehr nett, sie wollen nichts wegwerfen. Wir werden bestimmt nicht alles verbrauchen können, aber einiges vielleicht doch. Ziemlich amerikanisch alles, why not!

 

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Auf in die Wüste…


29. Tag, Montag 31. April

Nach Alamogordo

 Ein anderes Amerika 

Tschüss Valley of Fires!

Assoziationen mit Mexiko…

Entlang der Sierra Bianca…

Petroglyph Site

Die Landschaft ist trocken, staubig und sandig. Der Three Rivers Petroglyph Site  bildet da keine Ausnahme.

Ein Besuch ist sehr lohnenswert, denn hier befinden sich Zeichnungen, welche Native Americans und spanische Siedler vor 400 bis 700 Jahren in vulkanische Felsen geritzt haben. Diese Bilder sind von großer kultureller und spiritueller Bedeutung.

Alamogordo

Auf so viel Kultur folgt Shoppen: Lebensmittel im Walmart von Alamogordo. Auf dem Weg fragen wir uns, wo genau die Wüste anfängt. Unterwegs gab es schon Werbung mit „Desert Pistachio und Desert Wine“.

Ist der echt? Wenn ja, dann sehen wir unseren ersten Kaktus.

Etwa 100 Kilometer entfernt wurde hier 1945 die erste Kernwaffe gezündet. Die Stadt wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, als die Eisenbahnlinie dorthin gebaut wurde.

Bei einem Spaziergang gewinnen wir den Eindruck, dass diese alte Stadt einfach vor sich hin verfällt, zugunsten der Shopping Malls oder Business- und Servicebetriebe an der Kreuzung der U.S. Highways 54, 70 und 82.

Nighty Night!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ab in den Süden

Zum Valley of Fires

Tag 28, Sonntag 30. März

 „Flucht“ vor der Kälte

Nach einigem Hin und Her verlassen wir die Sandia Mountains wieder, und begeben uns gen Süden auf einen Teil des Weges, der in der Vorplanung unter „Südroute“ lief. Hier ist es eher kühl und es wird vermutlich auf dem weiteren Weg nach Las Vegas nicht sonderlich wärmer. Laut Wettervorhersage soll es in den kommenden Tagen sogar noch kälter werden, bis hin zu leichtem Nachtfrost. Das tut weder uns gut noch dem WoMo, das wir bereits vor einigen Tagen „de-winterized“ haben. Also nichts wie weg hier und erst einmal wieder durch topfebenes Land.

Durch Städtchen wie Estancia oder Corona…

Weites Land…

Wir können heute erahnen, was mit der Aussage gemeint ist: „New Mexico besitzt so abwechslungsreiche Landschaften, wie kaum ein anderer Staat in den USA.“ Und diese Weite… Wir fahren durch Prärielandschaft und langsam nähern sich die Berge der Sierra Bianca.

Nice to know: Amerikanische Güterzüge

Westlich des Mississippis teilen sich die beiden Eisenbahngesellschaften Union Pacific und BNSF Railway, die jeweils über ein Streckennetz von über 30 000 Meilen verfügen, den Güterverkehr auf der Schiene. Wenn man sich die endlose Kolonne von Trucks ins Gedächtnis ruft, die uns in den letzten 10 Tagen auf den verschiedenen Interstates überholt haben, erscheint es recht überraschend, dass die USA einen sehr viel größeren Anteil ihrer Güter auf der Schiene transportieren, als das etwa in Europa oder Deutschland der Fall ist. Dies liegt natürlich auch daran, dass es nur sehr wenige Personenzüge gibt, die durch relativ langsam fahrende Güterzüge ausgebremst werden und bei den großen Entfernungen der Aufwand für die Bahnverladung weniger ins Gewicht fällt.
Während in Deutschland die maximale Länge der Güterzüge 740m – in Ausnahmefällen 835 m zwischen Maschen und Padborg – beträgt, sind hier die Güterzüge mit einer Länge von ca. 3 km unterwegs und stapeln auch noch zwei Container übereinander.
Am Bahnübergang auf unserem Weg in den Süden kreuzten sich zufällig zwei dieser nicht enden wollenden Ketten von Waggons, die natürlich mit mehreren Lokomotiven bespannt sind, die zur Reduzierung der Anhängelast oft über den Zug verteilt sind. Als längster Zug, der in der USA unterwegs war, gilt ein Güterzug, der im Jahr 1967 mit über 500 Kohlewaggons nach Portsmouth fuhr und 6,5 km lang war.


El Malpais – Badland

Die ersten schwarzen Steine tauchen am Straßenrand auf: Wir nähern uns dem Lavagebiet „Valley of Fires“.

Ein ganzes Tal voller schwarzer Lava und weit und breit kein Vulkan zu sehen. Vor 5000 Jahren floss hier einfach die Lava aus irgendwelchen Erdspalten. Das war wohl ein einmaliges Ereignis und es gab keine Zeit einen Vulkan zu bilden. Die fruchtbare Erde aus der verwitterten Lava ermöglichte die Verbreitung vieler verschiedener Planzen, die den Ureinwohnern dieser Gegend das Leben erleichterten. Lehmvorkommen am Rande des Gebiets wurde zur Herstellung von Töpferwaren verwendet.

Die „Wüsten-Lilie“ – hier „Sotol“ genannt – ist die verbreitetste Pflanze. Sie kann leicht mit der Yucca verwechselt werden, gehört jedoch zur Familie der Lilien. Diese Pflanze steht unter Naturschutz, was es verbiete sie als Kuriosität namens ‚Wüstenlöffel‘ zu verkaufen.

 

 

 

 

 

 

Kurz vor Sonnenuntergang erkunden wir das Tal auf dem Malpais Trail und werden überwältigt.

Ein über 400 Jahre alter Juniper (Wacholder):

Nighty-night

Hier riecht es nach Urlaub, Ruhe und Weite, sodass wir kurzentschlossen auf dem Campground übernachten werden.

 

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Sandia Mountains, New Mexiko

Turquoise Trail Campground

Tag 27, Samstag 29. März

In die Berge

Während unserer knapp 50 Kilometer weiten Fahrt verlassen wir topfebenes Gebiet und der Bär schnauft hoch in die Sandia Mountains, bis zum heutigen Ziel auf 2066 Meter Höhe. Konrad hat, heute am Samstag, in weiser Voraussicht schon am Morgen gebucht.


Und so können wir uns bereits um zwölf Uhr unseren Platz zeigen lassen. (Nicht, dass wir den nicht alleine gefunden hätten…😉) „Follow me“:

Der Turqoise Trail Campgroud liegt ziemlich am Anfang des gleichnamigen Wanderweges, der ungefähr 80 Kilometer lang ist. Er beginnt östlich von Albuquerque und endet in Santa Fe (oder natürlich umgekehrt). Den Namen verdankt er den Türkisvorkommen New Mexikos, auf deren farbige Ablagerungen Wanderer wohl unterwegs immer wieder stoßen.
Vom Campground aus gibt es einen Zugang zu diesem Trail, auf dem wir ein kleines Stück unterwegs sind. Immer den Pfosten folgen, ja nicht den Weg verlassen⚠️⚠️⚠️ – es seien schon Besucher auf dem Weg verlorengegangen, warnt die Betreiberin des Platzes.

Vegetation

Wir freuen uns an den Wüstenpflanzen genauso wie über Frühlingsboten, so wie dieser Pfirsichbaum:

D‘r Bär

Den Namen verdankt er der Vermietungsfirma, seiner Besitzerin.

Seine Label passen: Wir finden die Sonne. Wir genießen das Leben, so wie es auf der Tafel steht, die vorne statt des Nummernschildes angebracht ist. Heute darf er sich unter den Pinienbaum ausruhen.


Er ist wie eine kleine Wohnung für uns, die allen Komfort bietet.

 

Wir sehen ihm während der Fahrt zu, als er sich im vorderen Fahrzeug spiegelt.


ENJOY LIFE… Yes we do!!! 🥰

 

 

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From Texas to New Mexico

Road Movie – Fortsetzung

Tag 26, Freitag, 28. März

Texas: letztes Drittel vom Panhandle

Die Themen von gestern wiederholen sich: Wind und Agrarbusiness

Auf einmal kommen wir an hunderten zusammengepferchten, stinkenden Rindern vorbei. Wie grausam!


Westernkulisse

Kurz vor der Grenze ändert sich urplötzlich die ganze Kulisse. Wow!

Wir sind überwältigt und gönnen uns eine Pause.

New Mexico: ziemlich bis in die Mitte

Und dann fahren wir ganz unspektakulär über die Staatengrenze.

„Wann werden wir wohl die ersten Kakteen sehen?“ Keine fünf Minuten später:

Wir kommen zwei mal an Grasbränden am Straßenrand vorbei. Rauch liegt in der Luft und es stinkt.

Und Eisenbahn-Romantik:

Nicht nur ein anderer Staat, sondern wieder erwartet uns auch eine andere Landschaft. Bei der nächsten Pause lese ich auf einem Schild: „Jetzt treffen grasbewachsene Ebenen auf Hochland mit Pinien-Tupfen: Die ,Great Plains‘ gehen in die ‚Basin-and-Range-Provinz’ über, die sich über den Westen der Vereinigten Staaten und den Nordwesten Mexikos erstreckt.“

Nach unserer letzten längeren Fahrt sind wir in dem Amerika angekommen, das uns ursprünglich ganz besonders angezogen hat. Wir übernachten auf einem RV Platz bei Albuquerque, mit dem wir uns allerdings nicht sonderlich anfreunden können.

Nice to Know: “Clovis Culture” 

Heute nach ca. einem Drittel der Strecke zwischen Amarillo und Albuquerque kamen wir nördlich an dem Ort Clovis vorbei, dem Namensgeber der Kultur aus der Zeit um 9000 v. Chr. Erkennungsmerkmal der Clovis Kultur, die sich in kurzer Zeit über ganz Nordamerika ausbreitete, sind die ca. 20 cm langen und aus speziellem Gestein gefertigten Speerspitzen. Die ersten Exemplare davon wurden 1937 im Ort Clovis entdeckt.
Inzwischen wurden auf dem gesamten amerikanischen Kontinent Besiedlungsspuren aus einer Zeit, die noch ein paar Tausende vor der Clovis Kultur datiert werden. Angesichts dieser Tatsache war Kolumbus eigentlich ziemlich spät dran…

 

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Texas

This is the way to Amarillo…

Tag 25 HALBZEIT!!! Donnerstag, 27. März

  Panhandle No 2

Tschüss, idyllischer Farm RV Park bei Shamrock, dem kleinen Örtchen, dessen Namen auf irische Einwanderer zurückgeht. Wir durchqueren heute Zweidrittel des 320 Kilometer breiten Texas Panhandles. (Okay, mir wäre auch ein anderer Namen für diesen Klotz eingefallen.) Unsere Road ist die Interstate 40, die dem alten Streckenverlauf der Route 66 entspricht.
Vor hundert Jahren waren hier die südlichen Ausläufer der Great Plains, mit üppigem Gras und zahlreichen Büffelherden. Einheimischere Stämme zogen zum Jagen umher.

Nice to know: „Great Plains“

Die Great Plains mit einer Gesamtfläche von ca. 2 Mio Quadratkilometer erstreckten sich auf einer Breite von über 700 Kilometern von Kanada westlich der Rocky Mountains bis fast an den Golf von Mexiko. Die baumlose Steppe war idealer Weidegrund für Millionen von Bisons, die den nomadisierenden Native Americans die Lebensgrundlage boten, besonders nachdem Pferde ihre Beweglichkeit erhöht hatten. Die höher gelegenen westlichen Teile liegen im Regenschatten der Rockies und werden heute hauptsächlich zur Tierhaltung genutzt, während östlich des 100. Längengrades – der Grenze zwischen Texas und Oklahoma – im Grain Belt intensiver Ackerbau möglich ist.

Black Sunday 1935“

Die weite Verbreitung, die Traktoren – erfunden ca. 1892 – die Mechanisierung der Landwirtschaft mit Konzentration auf Ackerbau und damit einhergehendem Rückgang des Graslandes, machte in den Great Planes den Boden anfällig für Erosion. Längere Trockenheit Anfang der 1930er Jahre und extreme Hitze führten zu starken Sandstürmen, die ausgelöst durch eine ausgeprägte Kaltfront, mit dem Black Sunday am 14. April 1935 ihren Höhepunkt fanden und weite Teile von Texas und Oklahoma betrafen. Dieser Tag muss sich für die Einwohner wie der Weltuntergang angefühlt haben, als sich infolge des aufgewirbelten Staubs an Nachmittag die Sinne verdunkelte. Erst mit Wiedereinsetzen normaler Niederschlagsmengen im Jahr 1939 und Anpassung der landwirtschaftlichen Methoden endeten die Jahre der Dust Bowl.

„Okies & dogs not allowed inside.“

Bis zu 2,5 Millionen Menschen wurden in den Jahren der Dust Bowl heimatlos, ihrer Lebensgrundlage beraubt und viele wanderten weiter nach Westen in Richtung Kalifornien. Wie so oft wurden sie dort wenig freundlich empfangen und obwohl die „Okies“ nur einen Teil zur großen Zahl der Umsiedler beitrugen, wurde es zum Sammelbegriff für „landwirtschaftliche Migranten“ in jener Zeit.
Später begann die Farmer sich durch Bewässerung und Nutzung der großen Grundwasservorkommen vom Regen etwas unabhängiger zu machen. Doch nach all den Jahrzehnten gehen auch diese Reservoirs zu Ende und die nächste „Dust Bowl“ ist nicht auszuschließen.

Our personal Roadmovie

Zurück zur Gegenwart! Trockenes Land, hügelige, staubige Weite im Wind, Weideland mit grasenden Rindern – Bewässerungsanlagen, die jetzt im Frühjahr nutzlos herumstehen…
Wir fahren durch ausgedehnte Windparks – alternative Energie sogar in Texas, dem Staat des Öls. 👍

Aber auch Wasserpumpen wie in Cowboyfilmen…

Lost Places und Schrott in unterschiedlichen Stufen der Zersetzung…

Wahrscheinlich ist nicht alles Schrott, was für mich wie Schrott aussieht, und erfüllt noch immer seinen Zweck.

Farmen mit Viehhaltung, Ortschaften, die vom Highway so  aussehen, als seien die Gebäude ganz beliebig auf eine riesige Fläche geworfen worden, unsystematisch verteilte Landmaschinen verschiedener Generationen, Reifen und Reifenreste… Wir landen wortwörtlich fast in (der) Pampa. 😉

Das Setting des Movies wechselt zum Cowboy-Film: Jetzt tauchen immer wieder Erdhügel oder -löcher auf, die den braun-beigen Sandboden sichtbar werden lassen. Ausgetrocknete Bachbetten oder Täler durchschneiden die Hügel. In der Ferne wirken sie wie Risse. Sie lassen die Landschaft – zusammen mit den Linien der braunbeigen Wege – filmreif erscheinen.

Dann wieder „normale“ texanische Highway-Sights

Sha la la la la la la… Here comes Amarillo ❤️! Wir interessieren uns aber – im Gegensatz zu Tony Christie – nicht für die Stadt, sondern fahren an ihr vorbei.

Stattdessen lässt uns die Schrottauto-Kunst (oder so 😉) am Straßenrand staunen.

Cadillac Ranch

Dieses Hippy-Art Kunstwerk von 1974 zeigt 10 Cadillacs, deren Vorderteile vergraben wurden. Lange Zeit durften sie nicht verändert werden, höchstens von Werbeleuten. Heute reisen die Touristen mit Farbe an, um die Autos und die Umgebung zu besprühen. Ich kann sie nicht wieder sauber wischen. 😉

 

 

 

 

 

 

 

 

Oasis RV Park

Vorher noch kurz tanken, gleich um die Ecke. Aber bei aller LIEBE: der Bär könnte schon etwas weniger saufen!


Die haben hier aus nachvollziehbaren Gründen ein RV vergraben.

Unsere amerikanischen Nachbarn:

Ein Class A Womo mit Doppelanhänger…

… und ein Robin (amerikanische Wanderdrossel).

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