Texas

This is the way to Amarillo…

Tag 25 HALBZEIT!!! Donnerstag, 27. März

  Panhandle No 2

Tschüss, idyllischer Farm RV Park bei Shamrock, dem kleinen Örtchen, dessen Namen auf irische Einwanderer zurückgeht. Wir durchqueren heute Zweidrittel des 320 Kilometer breiten Texas Panhandles. (Okay, mir wäre auch ein anderer Namen für diesen Klotz eingefallen.) Unsere Road ist die Interstate 40, die dem alten Streckenverlauf der Route 66 entspricht.
Vor hundert Jahren waren hier die südlichen Ausläufer der Great Plains, mit üppigem Gras und zahlreichen Büffelherden. Einheimischere Stämme zogen zum Jagen umher.

Nice to know: „Great Plains“

Die Great Plains mit einer Gesamtfläche von ca. 2 Mio Quadratkilometer erstreckten sich auf einer Breite von über 700 Kilometern von Kanada westlich der Rocky Mountains bis fast an den Golf von Mexiko. Die baumlose Steppe war idealer Weidegrund für Millionen von Bisons, die den nomadisierenden Native Americans die Lebensgrundlage boten, besonders nachdem Pferde ihre Beweglichkeit erhöht hatten. Die höher gelegenen westlichen Teile liegen im Regenschatten der Rockies und werden heute hauptsächlich zur Tierhaltung genutzt, während östlich des 100. Längengrades – der Grenze zwischen Texas und Oklahoma – im Grain Belt intensiver Ackerbau möglich ist.

Black Sunday 1935“

Die weite Verbreitung, die Traktoren – erfunden ca. 1892 – die Mechanisierung der Landwirtschaft mit Konzentration auf Ackerbau und damit einhergehendem Rückgang des Graslandes, machte in den Great Planes den Boden anfällig für Erosion. Längere Trockenheit Anfang der 1930er Jahre und extreme Hitze führten zu starken Sandstürmen, die ausgelöst durch eine ausgeprägte Kaltfront, mit dem Black Sunday am 14. April 1935 ihren Höhepunkt fanden und weite Teile von Texas und Oklahoma betrafen. Dieser Tag muss sich für die Einwohner wie der Weltuntergang angefühlt haben, als sich infolge des aufgewirbelten Staubs an Nachmittag die Sinne verdunkelte. Erst mit Wiedereinsetzen normaler Niederschlagsmengen im Jahr 1939 und Anpassung der landwirtschaftlichen Methoden endeten die Jahre der Dust Bowl.

„Okies & dogs not allowed inside.“

Bis zu 2,5 Millionen Menschen wurden in den Jahren der Dust Bowl heimatlos, ihrer Lebensgrundlage beraubt und viele wanderten weiter nach Westen in Richtung Kalifornien. Wie so oft wurden sie dort wenig freundlich empfangen und obwohl die „Okies“ nur einen Teil zur großen Zahl der Umsiedler beitrugen, wurde es zum Sammelbegriff für „landwirtschaftliche Migranten“ in jener Zeit.
Später begann die Farmer sich durch Bewässerung und Nutzung der großen Grundwasservorkommen vom Regen etwas unabhängiger zu machen. Doch nach all den Jahrzehnten gehen auch diese Reservoirs zu Ende und die nächste „Dust Bowl“ ist nicht auszuschließen.

Our personal Roadmovie

Zurück zur Gegenwart! Trockenes Land, hügelige, staubige Weite im Wind, Weideland mit grasenden Rindern – Bewässerungsanlagen, die jetzt im Frühjahr nutzlos herumstehen…
Wir fahren durch ausgedehnte Windparks – alternative Energie sogar in Texas, dem Staat des Öls. 👍

Aber auch Wasserpumpen wie in Cowboyfilmen…

Lost Places und Schrott in unterschiedlichen Stufen der Zersetzung…

Wahrscheinlich ist nicht alles Schrott, was für mich wie Schrott aussieht, und erfüllt noch immer seinen Zweck.

Farmen mit Viehhaltung, Ortschaften, die vom Highway so  aussehen, als seien die Gebäude ganz beliebig auf eine riesige Fläche geworfen worden, unsystematisch verteilte Landmaschinen verschiedener Generationen, Reifen und Reifenreste… Wir landen wortwörtlich fast in (der) Pampa. 😉

Das Setting des Movies wechselt zum Cowboy-Film: Jetzt tauchen immer wieder Erdhügel oder -löcher auf, die den braun-beigen Sandboden sichtbar werden lassen. Ausgetrocknete Bachbetten oder Täler durchschneiden die Hügel. In der Ferne wirken sie wie Risse. Sie lassen die Landschaft – zusammen mit den Linien der braunbeigen Wege – filmreif erscheinen.

Dann wieder „normale“ texanische Highway-Sights

Sha la la la la la la… Here comes Amarillo ❤️! Wir interessieren uns aber – im Gegensatz zu Tony Christie – nicht für die Stadt, sondern fahren an ihr vorbei.

Stattdessen lässt uns die Schrottauto-Kunst (oder so 😉) am Straßenrand staunen.

Cadillac Ranch

Dieses Hippy-Art Kunstwerk von 1974 zeigt 10 Cadillacs, deren Vorderteile vergraben wurden. Lange Zeit durften sie nicht verändert werden, höchstens von Werbeleuten. Heute reisen die Touristen mit Farbe an, um die Autos und die Umgebung zu besprühen. Ich kann sie nicht wieder sauber wischen. 😉

 

 

 

 

 

 

 

 

Oasis RV Park

Vorher noch kurz tanken, gleich um die Ecke. Aber bei aller LIEBE: der Bär könnte schon etwas weniger saufen!


Die haben hier aus nachvollziehbaren Gründen ein RV vergraben.

Unsere amerikanischen Nachbarn:

Ein Class A Womo mit Doppelanhänger…

… und ein Robin (amerikanische Wanderdrossel).

Dieser Beitrag wurde unter Reisen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort auf Texas

  1. Angelika sagt:

    Verrückt mit den alten Autos und der Kunst

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.