Himmel in Grau, Donau in Braun, Wanderin in Orange…

23. September

Überblick

Route:
Von Beuron über Fridingen, Mühlheim, Nendingen nach Tuttlingen
Details:
– 22 Kilometer
– Aufbruch 8:00, Ankunft 14:30
– Pause beim Bäcker von Stetten
– Sightseeing: Tuttlingen

War die Wanderung nicht ganz schön trübe?

Nein, eigentlich empfand ich sie als recht angenehm. Es gab keine Beschwerlichkeiten und Hindernisse. Mir tut nichts mehr weh, die Blasen sind verheilt, der Muskelkater verschwunden. Mein Körper hat sich wohl an die Herausforderungen gewöhnt.
Die ehemalige Lehrerin in mir urteilt: drei plus. Nur? Ja! Eine drei ist doch nicht schlecht! Aber…? Für eine Note im Zweierbereich hätte wenigstens gelegentlich ein wenig Blau am Himmel erscheinen sollen.
Mein Kontingent an Sonnenstunden scheint ausgeschöpft zu sein. Ich darf froh sein, dass es wenigstens nicht geregnet hat. Wieder einmal super, dass die Wetterprognosen unzuverlässig sein können!

Die Erzabtei unter grauem Himmel

Die Donau zeigt sich heute in Braun.

Orange für mich und Gustav: mein Spiegelbild in einem Harley Davidson Shop im Industriegebiet von Nendingen

Stetig voran…

Das Frühstück verläuft heute recht spartanisch: drei Tassen Nescafé und zwei Müsliriegel im Appartment. Keine Zeit verlieren! Später setzt wahrscheinlich Regen ein. Dann tschüss und vorbei am Bahnhof, der nur ein paar Schritte entfernt liegt.

Hinter Beuron geht es ungefähr 250 Meter bergauf zur „Schanze“.

Dies ist keine einzelne spezifische Anlage, sondern Teil einer längeren Wall- und Schanzenlinie, die im spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) errichtet wurde.

Ich erkenne natürlich nichts davon, sondern erfreue mich an Pfad und Wald. Heute habe ich nichts gegen den Anstieg. Trotzdem bin ich froh, als es jenseits der Sigmaringer Straße runter nach Fridingen geht.


Mangels Alternativen beschäftige ich mich später mit der Farbe von Donau-Eisenbahnbrücken.

Mir gefällt altes verwittertes Graubraun viel besser als modernes Blau. Es fügt sich besser in die Landschaft ein.

Schloss Mühlheim ist heute das einzige Sightseeing-Objekt unterwegs und das auch nur aus der Ferne.
Als ich kurz danach in Stetten mit Konrad telefoniere, baut sich direkt vor mir eine Bäckerei mit Tischen und Stühlen auf. „Da mache ich jetzt Pause, super!“ Ich lege auf und betrete den Raum. Er sieht sonderbar aufgeräumt aus. „Einen Cappuccino und ein Mandelgebäck, bitte.“ „Gerne!“ Ärgerlicherweise füllt die Verkäuferin das Getränk in einen Pappbecher und steckt das Gebäck in eine Tüte. „Sie wissen schon, dass wir um zwölf schließen!“ „Nö, das ist aber blöd!“ Es ist 9 Minuten vor zwölf. Ich nehme missmutig meine soeben erstandenen Schätze und setze mich damit vors Haus. Auf einem Schild lese ich die Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 7:00 bis 12:00 Uhr. So kann man es auch machen! Wäre gut, wenn ich es vorher gewusst hätte, dann würde ich bestimmt hier nicht bei 12 Grad sitzen und andere Kunden darauf hinweisen, dass da heute nichts mehr geht.

Farben von heute…

Mein Quartiermanager hat mir für die vorletzte Übernachtung ein Viersternehotel gebucht. Wow, alles andere als eine Wanderherberge!

Hier sind die Farben Grau, Braun und Orange elegant mit Schwarz kombiniert worden.

Tuttlingen

Über 37 000 Menschen wohnen hier, von denen einige sich noch am frühen Abend in der Fußgängerzone aufhalten. Ich habe keine besonderen Erwartungen an die Stadt und werde nicht eines Besseren belehrt. Wäre auch schwierig gewesen bei dem Nieselregen, der jetzt eingesetzt hat. Ich fotografiere trotzdem ein paar „Sights“ und genehmige mir im Engel ein kleines Schnitzel mit Salat zum Abendessen.

 

 

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2 Antworten auf Himmel in Grau, Donau in Braun, Wanderin in Orange…

  1. Angelika sagt:

    Der Quartiermanager hat Geschmack 😊

  2. Christa sagt:

    Respekt, Respekt liebe Barbara, dass Du Dich trotz des Regens und der weiteren Wetterprognose im wahrsten Wortsinne nicht von Deinem Weg abbringen lässt.

    Wenn in diesen Tagen schon früh morgens der Regen gegen meine Fenster prasseln, denke ich an Dich und Gustav.

    Wenn schon keine Sonne am Himmel, wünsche ich Dir Sonne im Herzen – Schritt für Schritt, Kilometer für Kilometer ❤️

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