Finale…

25. September

Überblick

Route:

Von Kirchen über Pfohren nach Donaueschingen
Details:
22 Kilometer
Aufbruch 9:00 Uhr, Ankunft am Zusammenfluss von Brigach und Breg: 14:30 Uhr

Tschüss…

Nach einer letzten Übernachtung ein letzter Aufbruch. Melancholie über das Ende der Wanderung mischt sich mit der Vorfreude aufs Heimkommen. An die Wanderung habe ich heute keine Erwartungen mehr. Ich freue mich aber um so mehr, bald am Ursprung der Donau zu sein.

Mittlerweile alles Routine…

Es nieselt nur so leicht, dass ich weder mit Brille, Handy noch mit meiner Motivation Probleme habe. Trotzdem erfreue ich mich an Brücken und einer Bushaltestelle, um in Ruhe recherchieren zu können. Auf diese Weise stelle ich fest, dass die erste Möglichkeit zum Einkehren in Pfohren sein wird, nach drei Viertel der Strecke. Kein Problem, mittlerweile laufen meine Füße von ganz alleine. Kein Vergleich mit der Befindlichkeit von letzter Woche, als mich Zipperlein manchmal noch ausbremsten.

Während Konrads Guten-Morgen-Anruf muss ich aufpassen, dass ich nicht ins Wasser plumpse.

Die Wege sind wieder vielfältig, aber überraschen mich nicht mehr. Neben der B 31 kommen Erinnerungen an Fahrten nach Freiburg auf.

Die Landschaft ist weit geworden, die mäandernde Donau hat fruchtbare Auen geschaffen. Störche, weiße und graue Reiher stolzieren zuhauf in Seelenruhe auf den Wiesen herum.

Immer das Gleiche, ich entdecke nichts Außergewöhnliches mehr. Nur, dass an dieser Brücke Nepomuk hinter Gittern festgehalten wird, der Arme!

Regen

Dann doch etwas Außergewöhnliches: Das Nieseln wird stärker, und nach einer Weile gestehe ich mir ein, dass das Wandern so keinen Spaß mehr macht. Wenn ich am Montag so drauf gewesen wäre, hätte meine Wanderung in Beuron ihr Ende finden können. Aber heute ziehe ich es natürlich durch, komme was wolle. In Pfohren kann ich einkehren, etwas trocknen und mein Handy aufladen!

Pfohren

Der Ort meiner Sehnsucht kommt immer näher. Mittlerweile gießt es regelrecht. Die Straße ist gesperrt. Ich ignoriere mal wieder eine Baustellenabsperrung, weil ich wütend, frustriert und nass bin. Ich will unbedingt ins Café! (Okay, ganz so schlimm ist die Situation nicht, sonst würde ich sie nicht auch noch fotografisch dokumentieren.😉)

Und dann…

Ich bin echt sauer! Wann lerne ich endlich, dass dem Internet nicht zu trauen ist! Die Angabe „Geöffnet“ muss nicht unbedingt etwas mit der Realität zu tun haben, wie oft noch??? Mir ist kalt und der Handyakku ist leer.

Wanderglückseligkeit sieht anders aus. Ich überquere die Brücke und beschwere mich beim Pfohrener Nepomuk. Dafür sei er nicht zuständig und leitet weiter an seinen Kollegen Wendelinus. Der ist eigentlich der Schutzheilige von Hirten, aber egal.
Auf der anderen Straßenseite steht die Wendelinuskapelle. Vorsichtig betreten Gustav und ich den Ort der Frömmigkeit. Wir setzen uns achtsam auf die Bank und versuchen es eine Viertelstunde lang mit angemessenem Verhalten. Die Powerbank ist vor Nässe geschützt, als das Handy währenddessen wieder einigermaßen aufgeladen wird.

Weiter geht’s! Auf einmal ist alles wieder gut. Der Regen hat aufgehört.  Zwei Rehe laufen über den Weg.

Die beiden Gesichter bringen meine gute Laune endgültig wieder zurück. Das ist auch gut so, schließlich bin ich bald da.

Juhu, am Ziel!

Und dann alles wie im Zeitraffer, ich komme an den Ursprung der Donau, dem Ziel meiner Wanderung.

Das kitschige Relief löst noch keine Glücksgefühle aus. Einfach ein paar Schritte weiter, dann aber…

Ein wenig kompliziert ist es schon mit den ganzen Zuflüssen. So habe ich es verstanden. Ich vermisse eine entsprechende Hinweistafel.

Ich betrachte die Geburt der jungen Donau auch von der anderen Seite und jetzt bin ich ergriffen. Eine junge Kanadierin fotografiert mich in meinem Glück.

Der neugeborene Fluss hat einen weiten Weg vor sich. Bis Wien durfte ich ihn auf meinen Wanderungen kennenlernen, 1559 Kilometer, wow!

Noch etwas Kitsch

„Die junge Donau als Kind im Schoß der Baar“ Skulptur von 1875

Sie wurde im Jahr 1939 von Fürstin Irma und Fürst Max Egon ll von Fürstenberg anlässlich ihrer Goldenen Hochzeiter der Stadt Donaueschingen geschenkt und kann an der Mündung betrachtet werden.

Donauquelle

Sie befindet sich im Schlosspark und Regenwasser aus dem Schwarzwald sprudelt aus ihr hervor. Das Wasser fließt als Donaubach unterirdisch durch den Schlosspark und mündet 100 Meter entfernt in die Brigach.

Das war’s 

Zum Abschied gibt es noch ein spätes Mittagessen, beziehungsweise frühes Abendessen im Fürstenberg Bräustüble.

Um 17:16 steige ich mit Gustav in den Zug, um die Heimfahrt anzutreten. Ich bin so voller Eindrücke, dass ich gleich einschlafe.

 

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2 Antworten auf Finale…

  1. Christa sagt:

    Gratulation liebe Barbara – bist Deinen Weg gegangen, so mancher Widrigkeiten zum Trotz 👏👏👏

  2. Angelika sagt:

    👏👏👏

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