Fast zu viel…

17. September

Überblick

Route:
Von Öpfingen, Nasgenstadt bei Ehingen, Rottenacker, Munderkingen, Untermarchtal nach Obermarchtal
Details:
26,3 Kilometer, von 10:00 bis 19:30 unterwegs mit einer Cappuccino-Pause beim EDEKA in Munderkingen, ansonsten Schauen, Fotografieren und Orientieren
Sightseeing:
Im Grunde nur die vielen Eindrücke am Wegesrand

Immer nur Donau, wird das nicht langweilig?

Die Frage wäre wahrscheinlich berechtigt, wenn der Fluss überall so aussähe wie in Gögglingen. Doch schon gestern war ich von der Vielfalt beeindruckt, und heute weiß ich mehr darüber.
Der Fluss wurde beispielsweise von 2007 bis 2013 zwischen Öpfingen und Ehingen „ausgeweitet“. Das  heißt, der rechte Uferbereich wurde zurückverlegt und zwei Inseln entstanden in der Flussmitte. Damit soll eine Verzweigung des Flusses dauerhaft gewährleistet sein.
An manchen Stellen erinnert mich die Breite der Donau an meine Eindrücke vom letzten Jahr. Bin ich etwa in die falsche Richtung gelaufen? Nein, ich bewege mich eindeutig gegen den Strom!

Ein weiteres Beispiel: Bei Ehingen wurde die Donau stromabwärts der Schmiechmündung einen Kilometer weit ökologisch aufgeweitet. 1,1 Hektar Wasserfläche konnte neu geschaffen werden und ehemals landwirtschaftlich genutzte Fläche darf sich zum Auwald entwickeln.
Vorgeschichte: Ab 1865 wurde die Donau im Ehinger Raum begradigt und floss danach in einem kanalähnlichen Flussbett.
Diese umfangreichen Renaturierungs-Maßnahmen verfolgen nicht nur ökologische Ziele, sondern dienen auch dem zunehmend wichtigen Hochwasserschutz. All das war zur Zeit der rein industriellen Nutzung des Flusses geopfert worden.

Rottenacker liefert noch ein Beispiel für positive Veränderungen:


Es zieht sich…

Trotz dieser abwechslungsreichen Eindrücke spüre ich meinen Körper: Muskelkater, Müdigkeit und witzigerweise die selbe Blase am linken kleinen Zehen wie im letzten Jahr.

So ausgelaugt sehe ich hoffentlich noch nicht aus!

Untermarchtal hätte auch gereicht…

Aber da gab es leider kein Quartier. Der Weg nach Obermarchtal ist mir fast zu viel. Diese elenden letzten 5 Kilometer! Da helfen auch keine guten Töne, keine musikalischen Aufmunterungsversuche in Untermarchtal.

Selbst die Natur legt sich noch einmal ins Zeug:

Echt faszinierend, aber ich bin immer noch so erschöpft!
Hilf dann wenigstens der Blick auf die Stelzen der B311?

Nö!
Aber die Mündung der Großen Lauter in die Donau?

Nö!
Dann bestimmt Waldbaden!

Okay, ein bisschen!
Und der Blick aufs Kloster Obermarchtal?

Schon faszinierend, aber vor allem, weil ich bald am Ziel bin.
Dieses befindet sich im Berghofstüble. Die Küche wird um 20:00 Uhr schließen, lese ich im Internet.
Dann schnaufe ich mit den letzten Kräften dorthin und…
…der Self-Checkin lässt schon erahnen, dass mich – entgegen der Internetangaben – hier niemand bekochen wird. Überflüssigerweise hat der einzige Gasthof im Ort heute auch geschlossen.
Bisher musste ich auf all meinen Wanderungen noch nie hungrig und durstig ins Bett gehen. Soll das heute meine erste echte Wanderprüfung sein?
Ich rufe die ausgehängte Telefonnummer an. „Das Bergstüble ist schon seit 2024 geschlossen!“ „Tut mir echt leid, aber…“ „Ganz in der Nachbarschaft hat ein ganz neues Restaurant eröffnet.“ Das steht auch nicht im Internet, aber in dem Fall freue ich mich darüber. Ich hätte heute wirklich nicht mehr mit einem so leckeren Happy End gerechnet!

 

 

 

 

 

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Eine Antwort auf Fast zu viel…

  1. Angelika sagt:

    Du bist ja wieder fleißig am Laufen – das schöne Bild vom Kloster Obermarchtal kenne ich gut / wir sind ab und zu bei Freunden in Rechtentein

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