Going to Chicago…

Keep Cool!
Tag 16, Dienstag, 18. März

Bye bye Toledo!

Wir blicken von unserem Hotelzimmer auf das Stadion der Mud Hens. Es ist genug Zeit, wir dürfen noch bis zum frühen Nachmittag bleiben. Ein Super-Late-Checkout…Wieder eine freundliche Dame an der Rezeption, thank you!

Ein Uber-Taxi bringt uns zum Busbahnhof. Wie gut, dass Konrad es online bestellen konnte, denn gestern wurde endlich unsere Amerika-Handykarte freigeschaltet. Hurra, wir sind nicht mehr von WIFI abhängig um mit der Außenwelt zu kommunizieren!

Der letzte Greyhound für uns

3:25 pm: Es geht pünktlich los. Die Busfahrerin wird diesmal von einem Assistenten begleitet, der die Strecke wie seine Westentasche kennt. „Don‘t rely on GPS!“ scheint sein Motto zu sein, an das er gefühlt hundert mal während der Fahrt erinnert. Wir sind uns nicht sicher, ob die Frau wirklich dankbar für diese Begleitung ist. Sie wird ununterbrochen verbal berieselt und das in einer enormen Lautstärke. Die scheinbare Bedeutsamkeit der Aussagen wird durch ständige Wiederholungen hervorgehoben. Während  der Begleiter die Toilette aufsucht, biegt sie falsch ab. „You must turn left!“ hören wir immer und immer wieder. Der Mann braucht mindestens eine halbe Stunde, bis er sich wieder einkriegt. Wir haben das Problem, dass wir direkt hinter ihm sitzen.
“Diesmal werden wir – im Gegensatz zu sonst – viel zu spät am Ziel ankommen, aber egal!“ Wir wundern uns, bis auf einmal ein Verdacht dämmert: „Dauert unsere Fahrt wegen einer neuen Zeitzone etwa eine Stunde länger als gedacht? Genau so ist es. Wir stellen also die Uhr wieder um eine Stunde zurück. Das haben wir ja auf dem Schiff bereits vier mal praktiziert. Eine Viertelstunde vor der regulären Ankunftszeit empfängt uns die Stadt mit einem Stau.

Trotzdem sind es am Ende nur zehn Minuten Verspätung, als wir an Busbahnhof ankommen – nach mehr als 400 Kilometern. Die DB sollte sich daran ein Beispiel nehmen!

Etwas genervt

Konrad hat in weiser Voraussicht ein Zimmer in der Nähe des Flughafens gebucht. Dort sollen wir am Donnerstag von einem Bus abgeholt werden, der uns zur Firma Coachmen und somit zum Wohnmobil bringen wird, das wir dann nach Las Vegas überführen wollen. Wir laufen zwei mal den selben Weg zur richtigen Metro Station. Wie ärgerlich, aber wir kommen dadurch an der prächtigen Union Station von 1925 vorbei, die mehr an eine Kathedrale als an einen Bahnhof erinnert.

Es rüttelt und lärmt, bis wir nach einer fast unendlichen Zahl an Stopps wieder aus der Stadt heraus sind. An der Haltestelle Rosemont müssen wir noch lange in der Kälte warten, bis uns endlich ein Taxi zum Hotel bringt.
Eigentlich ist Bettzeit, aber wir sind hungrig. In der Nähe des Hotels klappern wir verschiedene Möglichkeiten zur Nahrungsaufnahme ab, von denen mir keine in den Kram passen will. Überall Fastfood auf Plastik, überall Rudel von Girlys, die gerade von irgendeinem Konzert kommen.
Wir geben uns geschlagen. Vor uns steht daraufhin in Windeseile eine Portion Fish&Cips, dazu bei mir ein Decaf-Coffee, dem einzigen Getränk (abgesehen von Wasser), das weder Zucker noch Koffein enthält.
Ich schaue mich um: Fast alle Girlys im Raum sehen so aus, als würden sie jeden Tag so viel essen, wie jetzt auf ihren gehäuften Tellern vor ihnen steht. „Keep cool! Lass die möglichen Gesundheitsprobleme bei dem Mädels!“ Diese innere Stimme sorgt dafür, dass der Tag dann einigermaßen gelassen ausklingt.

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