Meine Donau-Route: 23. Tag

Etappe 21: Von Schloss Mühldorf nach Linz

Ich wache auf, schaue aus dem Fenster und wer begrüßt mich da? Die Sonne!
Wie schön, endlich leuchtet die Umgebung mal wieder.

Den Wunsch über dem Tor lasse ich auf mich wirken, bevor ich ohne Frühstück weiterziehe.
Ich komme am Golfplatz vorbei, wo mir bereits um kurz vor neun ein dynamischer Golfer aus der Ferne zuwinkt, während sein Gefährt alleine vor ihm herfährt. Leider gibt es kein Golfrestaurant um meinen Koffein-Bedarf zu decken.
Ach Schlösslein, wie schön wäre es, wenn bald wieder mehr Leben bei dir einziehen würde… Tschüss!
In der übernächsten Ortschaft trinken die bereits um halb zehn Bier und es riecht nach Fleisch. Nirgendwo steht auch nur eine leere Kaffeetasse rum.

Ich stapfe geduldig weiter bis an die Donau.
Idyllisch, und ich sehe verschiedene Ruderboote. Gut, wenn die am Sonntag ihrem Hobby nachgehen! Aber da ist noch mehr:
Ich komme kurz vor elf am „Restaurant und Café an der Regatta“ vorbei und jubiliere. Die öffnen um elf und ich bekomme endlich ein Frühstück! Ich befinde mich im Regattazentrum Ottersheim:
„Dieses nutzt den rund 2 Kilometer langen Altarm der Donau für Ruder- und Kanuwettbewerbe. So finden dort jährlich die Staatsmeisterschaften im Rudern statt.“ Wie beeindruckend, und ich habe noch nie von dem Städtchen gehört. Dabei sieht es recht schmuck aus:

Ich laufe auf dem sandigen Treppelweg (Treidelpfad) direkt neben der Donau weiter. Hier könnte ich leicht ins Wasser fallen, wenn ich unachtsam wäre. Meine Füße freuen sich über den angenehm weichen Boden.
Nach etwa fünfhundert Metern mündet ein kleiner Bach in den Fluss und nur zwei Bretter führen hinüber. Das ist definitiv nicht mein Weg mit dem Rucksack! Ich kehre um und maule innerlich ein wenig ob der einzigen Alternative: der Fußgänger- Radweg entlang einer befahrenen Bundesstraße. Auch hier darf ich nicht unachtsam sein, denn heute am Sonntag, sind einige Radler unterwegs. Nach ein paar unangenehmen Kilometern versuche ich es noch einmal direkt am Fluss. Ich erkundige mich vorher nach der Begehbarkeit des Pfades, der mich mit Bäumen und weichem Untergrund lockt. „Hier können’s gut bis nach Linz laufen!“. Jetzt sieht die Welt wieder ganz anders aus.
Es zieht sich heute wieder. Meine Füße fühlen sich schwer an, obwohl sie nur 20 Kilometer laufen müssen (ohne Umwege). Als ich dann endlich die Stadt erreiche, bin ich überrascht von dem munteren, sonntäglichen Treiben am Fluss. Ich muss mich erst mal wieder an die vielen Menschen gewöhnen.
Ich laufe auf der Nibelungenbrücke über den Fluss. Da liegen wieder einige Kreuzfahrtschiffe am Ufer. Mein Weg zum Hotel wird zum touristischen Highlight: der Hauptplatz entzückt mich im warmen Sonnenlicht, so wie viele andere auch.
Mein Hotel ist recht ungewöhnlich. Jedes Zimmer führt ins Freie. Es gibt keine Flure, sondern die Räume ziehen sich entlang von blumengeschmückten Geländern, an Stegen mit alten hölzernen Planken. Ganz hinten links ist mein etwas dunkles, heimeliges Zimmer.
Am Abend bummle ich noch ein wenig, bevor ich in der Nähe des Hotels zu Abend esse. Warum hat mich das Wandern heute so angestrengt? Es gab doch überhaupt keinen wirklichen Grund dafür. Wahrscheinlich brauche ich einfach nur einmal wieder eine Pause. Wie gut, dass morgen Ruhetag ist!

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Eine Antwort auf Meine Donau-Route: 23. Tag

  1. Ilona sagt:

    Das Wetter scheint es ja inzwischen gut mit Dir zu meinen, oder? Als Du gestartet bist, dachte ich, oh je, das wird nass! 🙂 Und Konrad sucht wirklich sehr interessante Hotels für Dich aus!

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