Meine Route 68: Die Donau hinunter – 4. Tag

Etappe 4: Von Schwenningen nach Marxheim

Tschüss, Wasserschlössle!

Heute bereitet das Wandern wieder Freude, zumindest die ersten zwanzig Kilometer lang. Zwar fängt es noch einmal an zu regnen, aber als ich mich entsprechend präpariert habe, hört es schon wieder auf. Ich ärgere mich überhaupt nicht über die unnötige Aktion, sondern freue mich, dass mein Schatten wieder neben mir her wandert.Dieses Gebilde hatte ich wirklich als Pilz eingeschätzt, weil es fest mit dem Boden verbunden war.

Aber wenn ich das Foto jetzt genau ansehe, dann kommen mir Zweifel.

Das hier sind jedenfalls schon Pilze, glaube ich.

 

Das Donauufer präsentiert sich im Licht wieder beeindruckend, auch wenn ich heute nicht durch viel Auenlandschaft ziehe.
Angel-und Badeseen wirken ansprechender bei blauen Himmel.

„Die Donau ist ab Ulm schiffbar!“, sagte mein Vater immer.
„Warum sehe ich dann nichts davon, mal abgesehen von der schwimmenden Jungesellenabschiedsfeier,  vom Wasserfahrzeug der Wasserrettung oder vom Ruderboot mit dem einsamen Angler?“ frage ich mich.
Vor Donauwörth sehe ich immerhin mal wieder Bötchen an Land. Und wenn dieses Städtchen einen alten Hafen hat, was bedeutet das dann?

Es ändert sich nichts, das Wasser bleibt leer ☹️!

Auf halber Strecke gönne ich mir ein kurzes Sightseeing in Donauwörth. Heute gibt es einen Cappuccino. Leider stört mich der viele Verkehr. Ach, gäbe es hier doch eine richtige Fußgängerzone!

Hier mündet die Wörnitz in die Donau. Ich fühle mich wohl auf der Friedensbrücke, bin aber traurig bei so viel Hilflosigkeit.


Ab hier wird mein Donauweg zum Kompromiss. Der Uferweg ist gesperrt und die Route mündet in den Fahrradweg entlang einer Landstraße. Mein Auge erhält Abwechslung, aber meine Beine finden das zunehmend doof.
Die Füße schmerzen, ich spüre meine Grenzen. Aber ich muss ja nur noch gute drei Kilometer in Flussnähe laufen, das wird schon irgendwie geben. Dann plötzlich schrumpft meine Gelassenheit auf ein Minimum, denn eine Brückensperrung zieht mir schon wieder einen Strich durch die Rechnung. Ich muss zurück auf die Landstraße, was nicht nur einen Umweg von ungefähr zwei Kilometern bedeutet, sondern mir auch ein mehrfaches bergauf – bergab abverlangt. Nach fast 30 Kilometern bin ich damit überhaupt nicht mehr einverstanden. Aber was ändert das?
Am Ende des Tages komme ich hundemüde in meinem Gästehaus an, das zu einem Steakhouse mit Tradition gehört. Dort esse ich ungeniert vegetarische Kartoffel-Zucchini-Rösti, bis ich mich in mein Zimmer zurück ziehe, wo über dem Bett die Sonne in der Donau versinkt.

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