Meine Route 68: Die Donau hinunter – 3. Tag

Etappe 3: Von Lauingen nach Schwenningen (Bayern)

Tschüss, Lauingen!
Noch bevor ich an der Donau bin, versperrt mit schon wieder eine Barriere den Weg. Diesmal sind eindeutig Fußgänger gemeint. Ich will aber durch den DonAuwald und ignoriere die Absperrung. Alles sieht von hier oben ganz unscheinbar aus. Dann komme ich an die Stelle, wo der Weg fast weggespült wurde. Soll ich es wagen?Ja, ich hangele mich am Geländer entlang und dann bin ich bald glücklich am Fluss.
Trotzdem wird es der unangenehmste Tag meiner ganzen Wanderkarriere. Es regnet ohne Unterlass. Netter Versuch mit der Sonnenblume, aber völlig wirkungslos☹️

Ich laufe meine 27,5 Kilometer ohne Pause, denn es gibt NICHTS zum Unterstellen, keine trockene Sitzgelegenheit geschweige denn ein Café. Einmal denke ich kurz , dass mein Traum mit der Einkehr in Erfüllung geht, dann ist es aber nur ein Tierheim😿
Die Landschaft wäre traumhaft, aber es fällt mir heute schwer Wälder, Auen, Seen und den Fluss zu bewundern.

Die erste Hälfte der Wanderung nehme ich noch mit stoischer Gelassenheit hin: „Das gehört auch dazu, du hast ja gute Regenbekleidung.“ Ja, aber nicht gut genug!

Ob ihm das gefallen hätte, dass ihm heute das Wasser über das Gesicht läuft? Ich jedenfalls bin mit meiner Wasserkur überhaupt nicht glücklich.

Langsam wird ich immer feuchter und das Schlimmste ist, dass ich versuchen muss mein Handy trocken zu halten. Keine Recherchen, keine Nachrichten lesen und nur wenige Fotos. Wie gut, dass der Weg im Wesentlichem an der Donau entlang führt. Aber nicht immer, und dann wird es echt schwierig: schnell Handy samt Plastiktüte raus und dann schnell wieder zurück in die Hosentasche. Irgendwann ist die Plastiktüte auch nass und vertropft. Wie war noch der Weg? Eigentlich erstaunlich, dass ich mich nur zweimal verlaufe. Kurz vor Schluss verliere ich sogar noch eine halbe Stunde, nachdem ich mich fast schon in meinem Schloss Kalteneck habe ankommen sehen. Und dann bin ich doch endlich um vier Uhr da und machte dem Namen frierenderweise alle Ehre. Doch nach einer heißen Dusche fühle ich mich pudelwohl im Schloss.Meine Decke
500 Jahre alte Stufen

Zimmer- und Hausschlüssel:

Im gemütlichen Gastraum lasse ich zusammen mit anderen Gästen munter plaudernd den Tag ausklingen.

Die Besitzerin erzählt Anekdoten aus der Familiengeschichte und beschreibt die Baumaßnahmen der Gegenwart. Die perfekte Gastgeberin betreibt das Wasserschloss in der 6. Generation und hat ein geschicktes Händchen für Stil.

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Eine Antwort auf Meine Route 68: Die Donau hinunter – 3. Tag

  1. Martina sagt:

    Dieses Hotel hat dich doch für den Regentag entschädigt. Ist ja wunderschön dort, ein richtiges Schätzchen. Ab jetzt soll es besser werden, halt dich schön warm.

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