Nach Wermelskirchen

Meine Route 66: siebenundzwanzigster Tag

Andrea und ich verlassen unser Wohlfühlzimmer um kurz vor acht und frühstücken in einem Bäckerei-Café. Dann trennen sich die Wege.

Mein Routenplaner führt mich geschickt durchs Bergische Land. Ich fühle mich an Ausflüge in meiner Kindheit erinnert.

„Das Bergische Land heißt nicht so wegen der Berge, sondern ist nach den Herzogen von Berg benannt!“ Eine meiner Tanten brachte mir diesen Wissensaspekt schon vor sehr langer Zeit eindringlich nahe. Und trotzdem ist da dieses Bergauf/Bergab, das mir meine Wanderung heute etwas schwer macht, zumal ich schlecht geschlafen habe.

In den verschiedenen Ortschaften komme ich an keinen besonderen Eyecatchern vorbei, und nur am Nachmittag beglückt mich die Streckenführung durch ein gezieltes Anpeilen eines Bäckerei-Cafés.
Aber die Waldromantik kommt wieder voll auf ihre Kosten. Mehrfach laufe ich einem Bächlein oder kleinen Flüssen entlang. Ich bin meistens ganz alleine unterwegs, im Gegensatz zu gestern, wo wir uns viele Kölner Sonntag-Nachmittags-Ausflüger Gesellschaft leisteten.

Ich bin froh, dass Andrea mir ihre Wanderstöcke ausgeliehen hat, denn sonst hätte ich die herausfordernden Wegstrecken, wie beispielsweise Bachüberquerungen, niemals gewagt.
  
Meine Begegnung mit der Tierwelt bewegt sich nicht durchgehend auf sicherer Kenntnisgrundlage. Die Kröte erkennen ich gerade einmal noch, aber sind diese schwarzen Punkte Muscheln oder Schnecken?

Viele Eindrücke entlang des Wassers beeindrucken mich einfach durch ihre schlichte Schönheit.

Kurz bevor ich in Wermelskirchen einlaufe, sehe ich das Schild, welches mir mein Ziel zum ersten Mal zeigt.
Endlich erreiche ich todmüde mein Hotel, aber schon bald mache ich mich wieder auf den Weg zum Sightseeing und Essengehen.
Ich chatte mit meiner Nachbarin über ihren Heimatort und sie bestätigt mir, dass ich die besten Motive erwischt habe.
 
Im griechischen Restaurant stoße ich auf großes Interesse an meiner Wanderung und unterhalte damit kurzfristig den halben  Raum.
Es fühlt sich merkwürdig an so kurz vor Ende meiner Wanderung. Ich empfinde Vorfreude, Stolz, aber auch ein bisschen Wehmut, denn ich habe mich gut an dieses andere Leben gewöhnt. Aber ich vertiefe diese Gefühle heute nicht mehr weiter, sondern gehe todmüde ins Bett. Gute Nacht 💤😴🌙😘!

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