Surprise, surprise…
Tag 18, Donnerstag, 20. März
Winter
Ich blicke aus dem Fenster und denke ich bin im falschen Film: Winterwonderland! Gerade heute, zu Beginn der vierten Etappe unter Reise…(erste Etappe: Anreise Queen / zweite Etappe: Queen / dritte Etappe: Greyhound / vierte Etappe Wohnmobil).
Motzen hilft nicht. Nässe und Schnee zum Abschied! Wir stapfen mehr oder weniger tapfer (Einer mehr, Eine weniger😉) mit dem Überseegepäck über die uns bereits vertrauten 10 Spuren. Der Bus wartet schon geduldig, obwohl wir noch einen Zeitpuffer von einer halben Stunde eingebaut haben.
Deutsch?
Das Fahrzeug füllt sich langsam etwas. Holländisch scheint Hauptsprache zu sein, durchmischt mit ein wenig Deutsch. Hinter uns sitzen zwei Rentnerinnen aus Köln. Erfahrungen und Tipps werden im ganzen Bus laut und aufgeregt ausgetauscht. Zum ersten Mal sehe ich Hinweise mit deutschen Übersetzungen und zwar in diesem Fahrzeug nach Elkart zur Womo-Fabrik Coachmen. Solche Überführungen scheinen besonders bei uns Deutschen und unseren Nachbarn beliebt zu sein.
Step by step
Wir dürfen uns in einem in Reihen bestuhlten Raum setzen und werden von freundlichen Mitarbeitern der Firma Road Bear begrüßt. Sie organisieren die Vermietung unserer Womos. Hier heißen diese Fahrzeuge RVs (= Recreation Vehicles = Erholungs-Fahrzeuge).
Hunderte von Fahrzeugen stehen auf den Parkplatz des Geländes. Wir werden gleich zum ersten geführt. Konrad schluckt. Zwar hätte das RV laut Vertrag noch größer ausfallen können, aber eine Nummer kleiner wäre immer noch groß genug für uns gewesen. Ungefähr 15 Minuten dauert unsere Einweisung.
Dann fahren wir auch schon bald los bis zum ersten Walmart: Vorräte beschaffen. Es geht aber noch nicht auf große Reise. Wir sind angehalten, die Nacht in der Nähe zu verbringen, falls mit dem nagelneuen Fahrzeug etwas nicht stimmen sollte. Nach einer kurzen Testfahrt bleiben wir in einem Motel, das erste in unserem Leben.
Freundlichkeit und Ästhetik scheinen hier keine Rolle zu spielen, aber dafür es ist sauber und geräumig.
„Echt Amerika“ stellen wir uns so vor, wie im Cracker Barrel Country Store and Restaurant.
Zum Abendessen trinken wir Bier und müssen unsere Ausweise vorzeigen. Wie schmeichelhaft ist das denn mit fast siebzig Jahren? Wir stören uns nicht an diesem hirnrissigen Gesetz von Indiana, sondern lassen den Tag gemütlich ausklingen.