Zweite Heimat
Tag 4-5, 6. und 7. März: Zweite Heimat
Lymington-Brockenhurst: Diese Gegend im New Forest ist wie eine zweite Heimat für mich. „New Forest“ klingt für Engländer vielleicht so ähnlich wie für Deutschland „Schwarzwald“.
Vor fast 53 Jahren war ich zum ersten Mal hier und unzählige Male danach wieder. Erinnerungen hängen in der Luft. Hier begann meine Verbundenheit mit dem Vereinigten Königreich. Hier verfestigte sich mein Englisch durch endlose Plaudereien.
Brockenhurst:
Lymington ist eine Küstenstadt am Rande des New Forests, gegenüber der Isle of Wight. Im Städtchen wohnen gut 15 000 Einwohner, zwei davon sind unsere Freunde Sue und Richard. Sue war 1972 meine Gastmutter. Seit vielen Jahren sind nun schon befreundet.
Das Touristenstädtchen besitzt drei Jachthäfen.
Ich kann mich noch erinnern, wie überrascht ich war, als ich zum ersten Mal die kleinen Häuser in der Southampton Road sah: Grau und etwas vernachlässigt wirkten sie. Beim Blick von vorne in die Häuser konnte ich gleich durchs Hinterfenster in den Garten blicken. An der Größe hat sich nicht viel geändert, aber die Häuschen sind jetzt teilweise regelrecht herausgeputzt unter Berücksichtigung strenger Denkmalschutzauflagen. Leider können sich heute nur noch wenige Bewohner von Lymington solch ein Kleinod leisten. Die meisten Besitzer wohnen in London, ihre Immobilie dient lediglich als Wochenenddomizil.
Vor fast drei Jahren verbrachten wir hier noch einmal einen ganz unbeschwerten Urlaub. Leider hat sich das geändert. Das Alter fordert nun bei Sue und Ihrem Partner Richard langsam seinen Tribut. Meine 85-jährige Freundin brach sich vor ein paar Wochen die Hüfte. Beide tun sich jetzt ziemlich schwer mit dem Laufen. Wir übernachteten deshalb auswärts.
Unser gemütliches Airbnb in Brockenhurst bildet den Unterschied zu sonst. Es gefällt uns jedoch gut bei Kathryn. In Sues Haus wäre es recht ähnlich gewesen, gleicher Geruch, ähnlich knarzende Dielen, alles nur ein wenig kleiner. Der regelmäßige Zug-Pendelverkehr zwischen den Bahnhöfen von Brockenhurst und Lymington verhilft uns zur nötigen Mobilität.
Ich mag beide Städtchen. „We live where people come to make holidays, and we don’t realize it.“ Sue ließ diese Bemerkung bei fast jeden Besuch fallen und Kathryn äußerte sich ähnlich. Wir kamen in diesen Jahr allerdings nicht als „Holidaymakers“. Wir nahmen die reizvolle Heide- und Waldlandschaft nur aus Zug und Auto wahr.
Unsere Englandfreude entfaltet sich nicht nur in Sues Haus, sondern auch beim typisch englischen Frühstücken und natürlich in den Pubs. Wir sind in diesem Jahr keine Urlauber im eigentlichen Sinn, aber sehr wohl Genießer des Lokalkolorits.
Liebe Barbara, lieber Konrad,
nachdem ich am So., 09.03.25 erstmals einen Reisebericht von Euch („Stuttgart-Paris-London“) hier lesen durfte und mich dann direkt bei Euch für eine Aufnahme in diesen Kreis der Leserinnen und Leser beworben habe, komme ich erst heute dazu, Eurer Reise weiter zu folgen.
Und schon nach dem Lesen und Betrachten der Bilder auf der folgenden Etappe „Lymington-Brockenhurst“ bin ich gleich wieder ebenso begeistert wie nach dem ersten Eindruck vor über einer Woche.
Ich kann Euch nur beglückwünschen zu diesen Reisen und deren Etappen, zu den Erlebnissen, die Ihr dabei sammeln dürft, und dann auch noch zu diesen Reiseberichten, die ja nicht nur uns, die Leser dabei teilhaben lassen, sondern auch Euch erhalten bleiben.
Die Häuser in Lymington sehen sehr hübsch und schnuckelig aus! Da kann man sich wohlfühlen. 🥰
Liebe Barbara, lieber Konrad – mitreißend mitreisend die Reiseberichte 😊. Vielen Dank dafür ❤️. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Bericht und wünsche Euch eine gute Weiterreise mit interessanten Begegnungen und Eindrücken.
Liebe Grüße
Christa