Etappe 10: Von Kelheim nach Regensburg
Tschüss, Donau, heute Abend werde ich wiedersehen!
Tschüss Kelheim!
Heute laufe ich nicht der Donau entlang, es würde mein Tageslimit an Kilometern überschreiten. Auch der direkte Weg ist schon über dreißig Kilometer lang. Es geht bergauf-bergab meistens durch den Wald. Mir ist das eigentlich ganz willkommen nach meinen „Standbild-Erfahrungen“ am Wasser. Die erste Hälfte der Wanderung erfrischt und erfreut meine Seele, so viele unterschiedliche Wege, so viel abwechslungsreiches lichtdurchflutetes Grün. Ein Rebhuhn und ein Reh werden von mir aufgeschreckt, sorry!
 
 
 
Es hat gestern (freundlicherweise in der Nacht) geregnet, aber manchmal fühle ich mich wie in einem Sumpf. Einen Teil des Weges befindet sich am Jurasteig, einem Rundwanderweg im Oberpfälzer Jura.

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Mit Hilfe meiner Stöcke komme ich gut voran. Als ich durch das Dörfchen Saxberg laufe, verändert sich meine Stimmung: mein Handy lässt sich nicht mehr mit der Powerbank laden und mein Routenplaner Komoot spinnt! So kann ich nicht weiter wandern, sondern muss abbrechen!
Ich setze mich an den Tisch eines Biergartens, der heute geschlossen hat, und versuche mich zu beruhigen. Mit Hilfe meines Tablets kann ich mich orientieren und habe schon einmal einen Notfallplan. Beim Problem mit dem Laden gibt es auch Entwarnung: Es lag einfach am Kabel. Und die Zicken von Komoot scheinen vom katastrophalen Internet-Empfang in dieser Gegend zu kommen. Ich laufe weiter, das Internet wird gut, alles wird gut.
Die zweite Hälfte strengt mich trotzdem an: weil es noch so weit nach Regensburg ist, wegen manch herausfordernder Wege und da Komoot manchmal Umwege wegen nichtexistenter Wege erzwingt. Aber immerhin, der Routenplaner zickt nicht mehr.
Und dann sehe ich schon die Autobahn, auf der ich in früheren Jahren mehrmals nach Regensburg gereist bin. Jetzt fühlt es sich zwar ein wenig vertraut an, aber doch ganz anders.
 
Jetzt noch über die Donau, da taucht es auf, das Hindernis vor dem Ziel:


Nein, nicht schon wieder. Die Fähre verkehrt natürlich auch nur am Wochenende.
Ich bin frustriert auf dem Weg zur nächsten Brücke, mindestens zwei Kilometer Umweg. Doch sicherheitshalber erkundigen ich mich noch bei einem jungen Jogger, ob diese Brücke wenigstens passierbar ist. „Sie können schon die Bahnbrücke nehmen, da wurde ein neuer Steg auf der anderen Seite gebaut.“ Ich bin erleichtert. Aber meiner Meinung nach, hätte das auch auf dem Schild an der Sperrung stehen können!
„Liebe Donau, wir sehen uns heute noch wieder, wie versprochen!“

Dann geht alles recht schnell: Einchecken im Hotel Rosi, Abendessen und dann ins Bett. Ich bin so müde, dass mein Blog-Bericht nur halb fertig wird.

								
Manchmal hat man bzw. frau Tomaten auf den Augen. Jetzt hab ich gesehen, dass ich auch „rückwärts“ blättern und Deine ganze Reise anschauen kann. 😉