Etappe 12: Von Wörth nach Straubing
„Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!“ „Oh, für Sie wird es heute bestimmt nicht so gut, es soll ja die ganze Zeit regnen!“ Das waren die Worte bei meiner Verabschiedung im Hotel. Na, zuversichtlich klingt anders. In voller Regenmontur frühstücke ich erst mal in der gemütlichen Bäckerei nebenan.
Tschüss, du verregnetes Wörth! Ich nähere mich langsam wieder der Donau. Die Aue ist ein großes Labyrinth aus Gewässern, Wegen und Deichen. Eine vielversprechende Grasspur scheint mich ans Ziel zu bringen. Meine Füße werden dabei feucht, aber wenigstens hat es zu regnen aufgehört. Dann führen die Spuren ins Dickicht.
Hier laufe ich definitiv nicht weiter! Mindestens eineinhalb Kilometer umsonst! Jetzt wähle ich nur noch Wege, die groß in der Karte eingezeichnet sind. Es wird vielversprechender. Ich lande wieder auf den Donau-Panoramaweg, der mit einer Vielzahl lehrreicher Tafeln ausgezeichnet ist.
Dann erreiche ich den Fluss, von dem ich auch bei diesem trüben Wetter mal wieder völlig beeindruckt bin.
Die Mittagspause erfolgt im Stehen und sehr früh. Heute sind überall Bänkchen mit wunderbarer Aussicht zu finden, leider etwas nass ☹️.
Auf einmal tuckert etwas rechts von mir und ich sehe das erste ernstzunehmenden Wasserfahrzeug, das nicht für Passagiere gedacht ist. Endlich!
Ich bin nicht gut drauf, wahrscheinlich, weil ich gestern und vorgestern so weit gelaufen bin. Ich möchte heute aber unbedingt nach Straubing. Konrad wird mich dort besuchen, um den morgigen Tag gemeinsam mit mir zu verbringen.
Für mein Auge gibt es viel zu sehen und für die Füße viel zu laufen.
Und dann fährt, nachdem ich heute erst ein einziges Wasserfahrzeug gesehen habe, völlig selbstverständlich das erste Kreuzfahrtschiff an mir vorbei.
Als Straubing schon in der Ferne zu sehen ist, und selbst als ich über die wenig ansprechende Donaubrücke laufe: Heute fühle ich keine Vorfreude, sondern bin einfach nur ausgelaugt. Es hat wieder angefangen zu regnen, und nicht einmal dieser nette überdachte Rastplatz lädt mich zum Verweilen ein.
Ich stapfe wie ein Roboter ins Hotel, habe keine Lust mehr das Handy rauszuholen um zu fotografieren. Zu aufwändig beim Regen!
Ich lege mich ins Bett und schlafe. Es ist noch Zeit für die „große Wäsche“ und fürs Blogschreiben, dann kommt Konrad 😊.