Wuppertal

Sechster Tag: Elberfeld

Die Hardt-Anlagen sind eine der ältesten innerstädtischen Parkanlagen Wuppertals. Zunächst schlendern wir dort durch den botanischen Garten vorbei am Elisenturm und der Villa Eller.

 
Die Familie ging in Kindheitstagen dort von der Barmer Seite aus manchmal spazieren. Erinnerungen habe ich nur noch an den Bismarckturm im Schnee. Heute bin ich etwas enttäuscht von diesem Turm, weil es ihm meiner Meinung nach deutlich an Eleganz mangelt.

Der  Herbst zeigt sich von der allerschönsten Seite.
 
Wir ziehen weiter zur „Utopiastadt“ am ehemaligen Mirker Bahnhof in der Nordstadt, die zentrale Anlaufstelle für kreative Stadtentwicklung. Sie bietet Raum für kulturelle und gesellschaftspolitische Visionen.
 
Leider ist das alternative Café noch geschlossen, aber wir dürfen uns dort umsehen.
 
Schritt für Schritt soll das Bahnhofsgebäude, das schon vor dreißig Jahren seine Bedeutung verloren hat, zu weiterem neuen Leben erweckt werden.

Auf dem Weg zur Froweinstraße, wo früher meine Oma mütterlicherseits mit ihrer Schwester wohnte, sehe ich eine Hauswand, auf welcher Friedrich Engels gewürdigt wird. Der Philosoph ist ein Sohn der Stadt und wurde 2020 zu seinem zweihundertjährigen Geburtstag auf diese Weise auf verschiedenen Hauswänden geehrt. Leider konnten geplante Jubiläumsveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden. Ob ihm der Engel wirklich gefallen würde bezweifele ich allerdings.
Und jetzt bin ich wieder auf der „Back-to-the-roots-Tour“. Die Beiden wohnten in der Nordstadt, einem der größten deutschen zusammenhängenden Wohngebieten aus der Gründerzeit. Die Gegend wirkt heute gepflegter als in meiner Kindheit.
  
Meine Oma besuchte am Sonntag regelmäßig den Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche. Ich erinnere mich daran, dass sie mich auch ein paar mal mitgenommen hat.

Die Tour führt mich auch in die Kindheit meines Vaters. Ich bin überrascht, dass ich am Höchsten 17, wo mein Vater die Zeit bis zu seinem sechzehnen Lebensjahr verbrachte, immer noch eine Turnhalle vorfinde. Das Gebäude wurde 1943 beim Luftangriff völlig zerstört und die Familie bekam eine neue Wohnung. Oma und Tante hatten bis dahin die dazugehörige Badeanstalt betrieben und mussten ihre Arbeit danach aufgeben.
 
Wir laufen weiter in die Innenstadt von Elberfeld vorbei am Rathaus und am Kaufhof. Ich meine mich noch daran zu erinnern, wie das Parkhaus gebaut wurde und welche Angst ich hatte, als wir danach mit dem Auto dort hoch fuhren.
Auf dem Laurenziusplatz beenden wir dann die Tour mit Kaffee und Kuchen.
 
   


Am Abend bäckt Geli mir Kindheitserinnerungen in Form von Reibekuchen. ❤️❤️❤️

 

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